DryFiciency ist ein fünfjähriges Innovationsprojekt, das im Rahmen des Forschungs- und Innovationsprogramms Horizon 2020 unter der Ausschreibung „Energieeffizienz 2016–2017“ und dem Thema „Wertsteigerung von Abwärme in industriellen Systemen (SPIRE PPP)“ finanziert wurde. Ein Konsortium aus 13 Partnern – bestehend aus 2 Forschungseinrichtungen, 4 KMUs und 7 großen Industrieunternehmen – widmet sich der spezifischen Herausforderung, dass ressourcen- und energieintensive Industrien (REI) erhebliche Mengen an Abwärme erzeugen, die derzeit ungenutzt bleiben. Energie und Brennstoffe machen in vielen dieser Industrien zwischen 20 % und 40 % der Produktionskosten aus und führen zu hohen CO₂-Emissionen. DryFiciency zielt darauf, die Energieeffizienz zu verbessern, indem Hochtemperatur-Wärmepumpensysteme entwickelt, gebaut, getestet und demonstriert werden, die in diesen Industrien anwendbar sind.
DAS ZIEL
Das übergeordnete Ziel des DryFiciency-Projekts ist es, energieintensive Sektoren der europäischen Fertigungsindustrie zu einer hohen Energieeffizienz zu führen und die fossilen CO₂-Emissionen durch Abwärmerückgewinnung zu senken. Dies soll die Wettbewerbsfähigkeit fördern, die Versorgungssicherheit mit Energie verbessern und eine nachhaltige Produktion in Europa gewährleisten. Der Fokus des Projekts liegt auf Trocknungsanwendungen, wobei die Ergebnisse auch für eine Vielzahl anderer energieintensiver Industrien – wie beispielsweise die Zellstoff- und Papierindustrie – relevan sind.
DER ANSATZ
Das DryFiciency-Konsortium entwickelt technisch und wirtschaftlich tragfähige Lösungen zur Aufwertung ungenutzter Abwärmeströme zu Prozesswärmeströmen mit höheren Temperaturen von bis zu 160 °C. Die zentralen Elemente dieser Lösung sind zwei Hochtemperatur-Wärmepumpen: eine geschlossene Wärmepumpe für Trocknungsprozesse mit Luft und eine offene Wärmepumpe für Trocknungsprozesse mit Dampf. Das Konsortium konzentriert sich darauf, die Energieeffizienz zu steigern und die CO₂-Emissionen zu reduzieren, indem es:
- Zwei DryFiciency-Wärmepumpentechnologien in drei Industrieanlagen demonstriert und bewertet
- Einen generischen Designansatz entwickelt, um die Technologie in einer Vielzahl von Branchen sowohl in neuen als auch in bestehenden Anlagen zu replizieren
- Ein zertifiziertes Schulungsprogramm anbietet, um technisches Know-how bereitzustellen und die Einführung der Technologie in der Industrie zu fördern
WIRKUNGSBEREICH
Die Leistung der demonstrierten Technologie ist es den spezifischen Energiebedarf für Trocknungs- und Dehydrationsprozesse von derzeit 700–800 kWh pro Tonne verdampftem Wasser auf 200 kWh pro Tonne zu senken. Der Umstieg von fossilen Brennstoffen auf Wärmepumpentechnologie reduziert nicht nur die Umweltbelastung erheblich, sondern ermöglicht gleichzeitig Energieeinsparungen von bis zu 60–80 %. Dies führt zu einer deutlichen Senkung der Energiekosten, niedrigeren spezifischen Produktkosten und damit zu einer erheblich verbesserten Wettbewerbsfähigkeit.